Ernst Grieg
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A n d e r e ü b e r E . G r i e g
Kurt Fitzko entdeckt fast vergessenen Maler neu (Artikel in der Schwäbischen Zeitung vom 18.03.2010)
(OBERTEURINGEN/tschek) "Manche Sachen sind einem einfach bestimmt", sagt der Hefigkofener Restaurator Kurt Fitzko. Ihm ist es ein Anliegen, den Bodenseemaler und Grafiker Ernst Grieg vier Jahre nach dessen Tod wieder aus der Versenkung zu holen. Bilder, Zeichnungen und Plakate hat Grieg hinterlassen.

Rund 20 Jahre lang sei Grieg vergessen gewesen, weiß Fitzko zu berichten. Der Restaurator Kurt Fitzko hat nun so manchen Kunstwerken des Malers neues Leben eingehaucht. Fitzko hat in den vergangenen Jahren die Lebensstationen des Künstlers zusammengetragen. In einem Bilderband - sozusagen als Nachschlagewerk angelegt - hat Fitzko Bilder, Skizzen und Radierungen des Künstlers zusammengestellt. Auch Ausstellungen sind geplant.

Der 1919 bei Baden-Baden geborene Grieg studierte nach Kriegsende Malerei und Grafik an der Kunsthochschule Basel und arbeitete zunächst als Mitarbeiter im Baseler Atelier Eidenbenz. Bald eröffnete er sein eigenes Atelier für Grafik, Werbung, Foto, Ausstellungsgestaltung und Design in Basel. Grieg, der sich vor allem im Kanton St. Gallen und Konstanz heimisch fühlte und dort viele Landschafts- und Städteansichten fertigte, zog es auch zur modernen Kunst. Zahlreiche Plakate für Ausstellungen und Veranstaltungen fertigte er an. Seine Ausdruckskraft in der Bildgestaltung sei in den späten 60er und 70er Jahren gefragt gewesen, erzählt Fitzko

Er sieht nun seine ?besondere Aufgabe? darin, Griegs Erbe zu bewahren. Dafür nimmt er sich einer Vielzahl von Bildern, Skizzen und Radierungen an und restauriert sie, um den Verfallsprozess zu stoppen: "Ich möchte den Bildern wieder ihre Ausstrahlung verleihen", sagt Fitzko. Unter anderem hat Ernst Grieg für das Pharmazieunternehmen Hoffmann la Roche Arzneimittelverpackungen sowie umfangreiche Broschüren gesteltet, er arbeitete auch für Boehringer & Söhne in Mannheim und gestaltete er Werbeauftritte regionaler Firmen und Handwerksbetriebe.

Vor dem Verfall bewahren

Später verliert sich die Spur von Ernst Grieg. Freilich, erzählt Fitzko, habe der Künstler mit der Gabe zu detailtreuen Architekturzeichnungen, wie zahlreiche Skizzen und ausgearbeitete Bilder zeigen, unter anderem Städteansichten von Konstanz, St. Gallen, Basel, Paris, Rom, München oder Bremen angefertigt. Kurt Fitzko sieht nun seine "besondere Aufgabe" darin, Griegs Erbe zu bewahren. Dafür nimmt er sich einer Vielzahl von Bildern, Skizzen und Radierungen an und restauriert sie, um den Verfallsprozess zu stoppen: "Ich möchte den Bildern wieder ihre Ausstrahlung verleihen", sagt Fitzko.
So beleben kräftige Farben nicht nur die Landschaftsbilder, sondern lassen auch Ernst Griegs Porträts leuchten. "Die Kunst eines Malers ist die Harmonie der Farbe und Form eines Bilders", sagte Grieg einst über das Verhältnis des Malers zur Kunst: "Meine malerische Tätigkeit beruht auf der Darstellung der Schönheit unserer Natur un der Menschen, welche in dieser Welt leben und arbeiten."

Michael Tschek

Zum Artikel auf www.schwaebische.de



Ein Vergessener vom Bodensee (Artikel im Südkurier vom 16.01.2010)
Mehr als 20 Jahre verschwand der Bodenseemaler und Grafiker Ernst Grieg von der Kunstszene. Vier Jahre nach seinem Tod nimmt sich nun Kurt Fitzko dessen Vermächtnis an. Eine Vielzahl von Bildern, Zeichnungen und Plakaten will der Hefigkofener Restaurator neu bewerten lassen.

Ernst Grieg hatte sich vor allem im Kanton Sankt Gallen und Konstanz heimisch gefühlt und dort viele Landschafts- und Städteansichten angefertigt. Künstlerisch zog es den 1919 in Gernsheim bei Baden-Baden Geborenen genauso zur modernen Kunst hin. Zahlreiche Plakate für Ausstellungen und Veranstaltungen in Basel und Ludwigshafen fertigte er in diesem Stil an. Seine Ausdruckskraft in der Bildgestaltung war in den späten 60er- und in den 70er Jahren gefragt. Von seinem Atelier in Basel aus bediente er das Pharmazieunternehmen Hoffmann la Roche mit seinen Gestaltungen von Arzneimittelverpackungen sowie umfangreichen Broschüren. Außerdem gestaltete er die Werbeauftritte regionaler Firmen und Handwerksbetriebe.

Irgendwann - vor der Bestandsaufnahme des Nachschlagewerks "Maler sehen den Bodensee" (Stadtverlag Konstanz, 1990) - verliert sich die Spur von Ernst Grieg. Fest steht, dass es den Künstler mit seiner Gabe zu detailtreuen Architekturzeichnungen in den Jahren davor in mehrere Städte Europas gezogen hatte. Davon zeugen zahlreiche Skizzen und demgemäß ausgearbeitete Bilder und Städteansichten. So etwa von Konstanz, Sankt Gallen, Basel oder Paris und geradeso von Rom, München oder Bremen.

"Gerade in der heutigen Zeit ist der Künstler verpflichtet, die vorhandenen gesunden Gefühle in den Menschen für die farbige Schönheit der Natur und die Ästhetik zu erhalten und nicht zu zerstören", so eines der wenigen erhaltenen Zitate Griegs. Was er damit meinte, wird beim Betrachten seiner Gemälde deutlich. Kräftige Farben beleben nicht nur die Landschaftsbilder, sondern lassen auch die Portraits leuchten. Seine graphischen Entwürfe und Farbkompositionen zeugen von seiner fünfjährigen profunden Ausbildung an der Kunsthochschule Basel, welche er nach Kriegsende absolvierte. Griegs Weg verlief vom Impressionismus zum Expressionismus und weiter bis ins Abstrakte. Stets hielt er an seiner Devise fest, welche die Harmonie von Farben und Formen als Ausgangspunkt und Vollendung seiner Kunstwerke bestimmte.

"Für mich ist das eine besondere Aufgabe", bekundet Kurt Fitzko, der sich nicht nur einer unkatalogisierten Vielzahl von Bildern, Skizzen und Radierungen gegenüber sieht, sondern auch den Selbstzweifeln des Künstlers: Selbst in Bilder, die bereits in diversen Ausstellungen vertreten waren, hat er in einem "vielleicht letzten Schaffensakt", so Fitzko, verschiedene Stellen weiß übermalt. War Grieg mit der ursprünglichen Darstellungsweise so nicht mehr einverstanden? Hier stellt sich dem Restaurator die Frage, ob das Bild wiederhergestellt werden soll oder ob Grieg sich selbst verbessern wollte. Posthum lässt sich dies wohl kaum klären.

Kurt Fitzko will das Erbe des Künstlers bewahren. Die Wiederherstellung der Rahmenkonstruktionen, die Katalogisierung der vorhandenen Werke sowie deren Publikation, aber auch die Erinnerung an die Schaffensfreude und Ausdruckskraft von Ernst Grieg liegen Fitzko am Herzen.

Detektivarbeit war in den vergangenen drei Jahren gefragt, um bruchstückhaft die Lebensstationen Ernst Griegs zusammen zu tragen. "Die Suche geht weiter", kündigt Fitzko an. Auf der seit kurzem einsehbaren Website werden Zeitzeugen des Künstlers gebeten, ihre Informationen über Ausstellungen oder noch vorhandene Kunstwerke einzustellen.

Ein Katalog mit Abbildungen der meisten vorliegenden Werke von Ernst Grieg wurde soeben fertiggestellt. Ausstellungen und Leihgaben in und an verschiedene Museen und Galerien im ehemaligen Wirkungsbereich des Künstlers sind vorgesehen.

Bruno Rauscher